Valpolicella Rebsorten – Teil 9: Turchetta

Synonyme: Calma Turca, Calma Turchetta
Die Turchetta, oft verwechselt mit der Turca, ist seit dem 19. Jahrhundert im Veneto belegt. Sie hat aber nie den ganz großen Durchbruch geschafft. Bis heute werden nur vereinzelt kleine Flächen (insgesamt weniger als 3ha) mit der alten Sorte angebaut. Sie stammt nachgewiesenermaßen aus dem Raum Verona.

Turchetta TraubeDie Fruchtstände werden nur mittelgroß (12-18cm), wachsen in Pyramidenform mit ausgeprägten Flügeln. Die einzelnen Beeren wachsen rund, ebenfalls nur mittelgroß, mit dunkelroter bis blau-schwarzer Farbe und weisen eine sehr dicke Schale auf. Die Turchetta ist mit einem Durchschnittsgewicht von rund 250g je Traube nur mäßig ertragreich, dafür weist sie ordentliche Krankheits-Resistenzen auf, sie ist insbesondere kaum anfällig für Pilzbefall. Mittel bis spät reifend ist sie also unkritisch anzubauen und zu ernten.

Geschmacklich bringt sie dunkle Fruchtaromen (z.B. Brombeere, Blaubeere) in ein Cuvée ein, sowie eine feine Säure und dezente Tannine.
Es ist bei diesem Plus an Charakter, welches die Turchetta in den Wein einbringt, eigentlich kaum erklärbar warum sie nicht viel häufiger Eingang in Veroneser Cuvées findet, zugelassen ist sie für alle, insbesondere auch für den Amarone. Mir sind Tedeschi, Farina, Otella und Novaia bekannt, die noch kleinere Flächen mit Turchetta bestückt haben und in ihren Weinen verwenden. Sorten rein ausgebaut kenne ich keinen Kandidaten.

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