La Dama Amarone

La Dama Amarone

Der Amarone ist das Aushängeschild des Valpolicella und auch fast immer das Aushängeschild der einzelnen Winzer. Mit dem Amarone werden die eigenen Spitzenlagen präsentiert sowie die individuellen Anbau-, Ernte- und Produktionsverfahren – kurz: der Amarone ist das Herzstück der allermeisten Valpolicella-Winzer.

La Dama macht da keine Ausnahme. Es werden die fünf klassischen Valpolicella-Weine produziert. Nicht mehr und nicht weniger und demzufolge auch nur ein Amarone. Dieser Amarone enthält all das Knowhow des Betriebes, all das Herzblut des Winzers und nur die besten Trauben. Selbige wachsen in diesem Fall auf den Flächen in der Nähe Negrars auf ca. 200 Metern Höhe auf einem lehmig-kalkigen Untergrund. Über Trockenheit muss man sich dort, aufgrund der leichten Tallage, keine Sorgen machen. Nach Ausgeizung im Sommer werden Ende September nur die besten Trauben von Hand geerntet. Anschließend werden die Trauben, je nach Wetter/Temperatur, für bis zu 130 Tage ganz natürlich luftgetrocknet. Die niedrig-temperaturgesteuerte Gärung läuft 30 Tage, die eine Hälfte im Stahltank, die andere in großen Tonneau, jeweils mit täglicher Umwälzung. Nach Ende der Gärung reift der Amarone für 14 Monate in kleinen Barriques aus französischer Eiche, sowie darauffolgend für 18 Monate in größeren Fässern aus italienischer Eiche. Der Wein verbringt ein weiteres Jahr in der Flasche bevor der in den Verkauf geht.

La Dama AmaroneVor Ort und @home habe ich mehrere Jahrgänge verkostet. Hier geht es konkret um den 2012er Amarone. Ausreichend dekantiert liegt er satt und dunkel rubinrot im Glas. Beim Schwenken blitzen violette Reflexionen auf. Die Nase empfängt ein fruchtiges Bouquet aus Kirschen, Brombeeren und dunkler Schokolade. Sofort bei Ankunft an der Zunge wird klar: hier kommt ein Schwergewicht. Dichte intensive Aromen, die sich wohltuend warm im Mundraum breit machen. Natürlich Kirsche, aber auch Brombeeren, Pflaume, Sandelholz und dunkle Schokolade. Dazu eine deutliche Mineralik, welche die Frucht gut „einfängt“. Tannine, Mineralik, Frucht – alles sehr gut ausbalanciert und vollmundig. Der recht hohe Alkoholgehalt von 16% fällt keinesfalls negativ auf, er ist quasi kein Faktor. Anders als bei vielen anderen Amarone, wo erst die virtuelle Süße des Alkohol die Aromen und Gerbstoffe „gerade rückt“. Der Clou folgt zum Schluss: der Abgang ist scheinbar endlos. Die wunderbare Würze klingt nur ganz langsam aus, zuletzt bleibt eine Ahnung von Frucht. Was für ein Abgang.

Aktuell ist der 2012er Jahrgang nicht mehr im Handel, dafür selten der 2013er und meist aktuell der 2015er. Die lange Erfahrung von Gabriele Dalcanale kommt hier voll zum Tragen. Schon vor Gründung des eigenen Betriebs hat er lange Jahre als Önologe gearbeitet. Selbst im Regen-Jahr 2014, in dem viele Winzer gar keinen Amarone produziert haben, hat Gabriele in kleiner Menge einen Amarone gezaubert, welcher mich ebenfalls vor Ort voll überzeugen konnte.

Also, vertraut mir, ich weiß was ich tue. Der La Dama Amarone ist ein „must have“ für Valpolicella Liebhaber, zumal die aktuellen Jahrgänge unerklärlicherweise für nur ca. 30,- € im Handel verfügbar sind.

La Dama Vini Amarone della Valpolicella Classico DOCG Bio
• 70% Corvina, 10% Corvinone, 15% Rondinella, 5% Molinara
• 16% Alkohol
• Le Porte, Pozza Ferrara, Il Corbellari, Gemeinde Negrar, Valpolicella, Italien
• 18 Monate Reifung in franz. Barrique, 14 Monate Reifung in ital. Tonneau, 1 Jahr Flaschenreife
https://www.ladamavini.it/

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