O Cuognolo Pompeiano IGP

O Cuognolo

Der O Cuognolo ist ein 100%iger Piedirosso und damit Rotwein in einer langen Tradition. Die Piedirosso-Rebe ist eine alte Sorte Kampaniens. Einige Experten vermuten sogar, dass es sich bei der Piedirosso um die von Plinius dem Älteren erwähnte „Columbina Purpurea“ handelt. Das ist ohne Belang für den heutigen Wein, aber man kauft und trinkt ja auch immer eine Geschichte mit. Piedirosso ist hinter der Aglianico die Nummer 2 in Kampanien, was die Anbaufläche angeht. Diese beiden werden auch oft zusammen verwendet, allerdings vermag die Piedirosso auch alleine zu glänzen. Neben Kampanien ist sie auch noch zum Anbau in Apulien zugelassen.

O CuognoloDie Reben für den O Cuognolo werden von der Tenuta le Lune del Vesuvio auf etwa 200-250m Höhe an den Ausläufern des Vesuv angebaut. Extrem fruchtbarer Boden vulkanischen Ursprungs, der gut Wasser speichert und eine ordentliche mineralische Note in den Weinen verspricht. Angebaut wird im Guyot-System, aber eher schon eine Mischung aus Guyot und der buschigen Albarello-Wuchsform. Sehr dicht, sich gegenseitig mit Schatten versorgend, sorgt dieses System dafür, dass die Trauben nicht verbrennen.

Im Falle der Tenuta le Lune del Vesuvio werden die Trauben Mitte Oktober geerntet. Nach der sanften Pressung werden die Beeren in Edelstahltanks vergoren und dürfen nach dem Umpumpen ebenfalls in großen Tanks noch etwas zur Ruhe kommen vor der Flaschenabfüllung. Man verzichtet beim Cuognolo völlig auf Holzfässer, verlässt sich voll auf die Eigenaromatik der Piedirosso und die transportierten Qualitäten des Terroir.

Vor Ort (2019) und erneut jetzt @home habe ich den 2018er Jahrgang des O Cuognolo verkostet. Im Glas zeigt er ein helles klares kirschrot. Das Bouquet überzeugt mit wunderbar fruchtigen und würzigen Noten nach Holunder, Sanddorn, dunklem Gelee und einem Hauch Karamell. Für einen jungen und eigentlich recht einfachen Wein schon eine volle beeindruckende Nase. Im Mundraum zeigen sich auch wieder die dunklen ungesüßten Früchte, begleitet von Lakritz und Zimt. Dazu frische leichte mineralische Komponenten. Die Säure ist nur schwach ausgebildet, worunter der Wein aber keinesfalls leidet. Insgesamt ein recht voller und runder Wein mit einer schönen tiefen Frucht und einer insgesamt tollen Aromatik.

Vor Ort habe ich den Wein für rund 10,- pro Flasche bestellen können. Für den Preis bekommt man einen sauber produzierten Piedirosso, der sowohl die Charakteristik der Rebe als auch die des Terroirs „rüber bringt“. Leider sind die Weine der Tenuta selten in Deutschland erhältlich. Aktuell sind sie aber bei https://www.gentilegusto.de/ im Programm.

O Cuognolo Pompeiano IGP

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