Valpolicella Rebsorten – Teil 1: Corvina Veronese
Synonyme: Corvina, Corbina, Corva
Die Corvina ist die wichtigste autochthone Rebsorte im Valpolicella. Sie ist größter Pflichtbestandteil aller Veroneser Cuvées und Hauptträger der wichtigsten Aromen. Erstmals im 17. Jahrhundert urkundlich erwähnt, überlebte die Corvina die Weinkatastrophen des 19. Jh, und setzte sich, auf neue nordamerikanische Unterlagen veredelt, schließlich im Valpolicella durch. Experten vermuten, dass die Corvina identisch zum Acinatico ist, welcher bereits seit der Antike zur Produktion eines Süßweins (Recioto) bekannt war. Neuere DNA-Analysen ergaben eine enge Verwandtschaft mit Rondinella, Dindarella, Oseleta und Garganega.
Die Corvina treibt spät aus und reift dementsprechend auch recht spät, sie ist empfindlich für den falschen und echten Mehltau sowie Botrytis und keine besonders ertragreiche Sorte, bietet dafür aber eine gute Frosthärte. Die einzelnen Beeren sind von mittlerer Größe und von intensiver dunkler blau-violetter Farbe. Die Trauben (also der Fruchtstand mit mehreren Beeren) sind zwischen 15-20cm lang und weisen ein Durchschnittsgewicht von rund 250g auf. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Corvina ist die sehr gute Eignung zur Trocknung der Trauben nach der Lese.
Corvina bringt die klassischen Valpolicella-Aromen, wie z.B Kirsche und Pflaume, ein und erzeugt Weine mit eher feiner Gerbstoffaromatik und mittlerem Körper. Sie ist Hauptbestandteil der Valpolicella-Cuvées, wird aber auch im Bardolino und rund um den Gardasee angebaut und verwendet. Garda DOC erlaubt 100% Corvina im Wein, im Valpolicella betreiben das ebenfalls einige wenige Winzer, so z.B. Antolini, Allegrini (La Poja) und Sartori (Regolo). Neuerdings unternimmt Masi Versuche, die Corvina in Argentinien anzubauen.