Amarone della Valpolicella Classico Riserva Caterina Zardini

Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva Caterina Zardini

Ich hatte ja bereits in früheren Artikeln gelegentlich darauf verwiesen wie ich auf so manchen Winzer aufmerksam wurde. Ein Weg waren und sind Empfehlungen in guten Restaurants. Entweder durch einen Sommelier oder wie es im Valpolicella eher die Regel ist, durch erfahrenes, geschultes und Wein affines Personal. So weilte ich letztes Jahr in der Enoteca della Valpolicella und verlor mich in der unfassbaren Fülle und Herrlichkeit der Weinkarte. Schlussendlich begab ich mich in die Hände und den Rat der kompetenten Damen des Lokals und kam in den Genuss eines Amarone aus dem Hause Campagnola.

Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva Caterina Zardini

Der Betrieb Guiseppe Campagnola ist eine der größeren Betriebe im Veneto, wenn man nach der Produktionsmenge (z. Zt. ca. 1 Mio. Flaschen) geht und umfasst neben dem Stammhaus in Marano auch je ein Gut am Gardasee (Bardolino) und im Friaul. Neben der eigenen Ernte werden auch große Mengen an Trauben hinzugekauft. Im Unterschied zu anderen Großproduzenten hat Campagnola es jedoch geschafft, die traditionelle Arbeitsweise und die Qualitätsansprüche eines Familienbetriebes aufrecht zu erhalten. Campagnola wird in fünfter Generation familiär geführt und hat seinen Sitz in Valgatara, einem Vorort von Marano.

Der Amarone Caterina Zardini stammt aus der „Kernlage“, der Azienda Agricola Caterina Zardini, in der die besten Lagen der Familie gebündelt wurden. Die Namensgeberin war dereinst Ehefrau des Gründers des Gutes und sah sich Anfang des 20. Jh. nach dem frühen Tod ihres Mannes gezwungen, das Gut weiter zu führen. Sie versorgte nicht nur ihre 10 Kinder (!), sondern brachte auch das Weingut erst richtig in Schwung und gab ihren zahlreichen Nachfahren die Leitlinien zum Weinbau mit, anhand derer noch heute produziert wird.

Der Amarone Caterina Zardini stammt von selektierten Flächen in Marano. Auf etwa 300m Höhe in Süd-Ost-Exposition wachsen die Trauben auf einem mageren Kalk-Tuff-Boden. Komponiert wird er aus 70 % Corvina und Corvinone sowie 30% Rondinella. Nach der Lese werden die selektierten Trauben für 120 Tage getrocknet und zumeist um Weihnachten herum erfolgt die Pressung. Nach der sanften Pressung/Mahlung verbleibt der Most für 30 Tage auf den Schalen. So ist gewährleistet, dass möglichst viele Extraktstoffe aus den Schalen gelöst werden können. Nach dem Ende der Gärung und dem Abpumpen des Weines reift dieser für 18 Monate in kleinen Barriques bevor er nach weiteren sechs Monaten Flaschenreife in den Verkauf kommt.

In der Enoteca als auch @home verkostet habe ich den 2011er und den 2012er Jahrgang. Gut temperiert und dekantiert schlagen mir Düfte nach Kirschen, Trockenfrüchten und Blaubeeren in die Nase. Ein sehr vielversprechendes breites Bouquet, dem eine nicht minder breite Aromenpalette auf der Zunge folgt: Kirschen, Pflaumen, Mandeln, Vanille, Nelke. Viele Aromen, aber nicht überfrachtet. Zusammen mit der charmanten, aber dezenten Säure und den maßvollen Tanninen ist es ein sehr runder und sanfter Amarone. Wäre er entweder fruchtiger oder kräftiger hinsichtlich der Gerbstoffe hätte einer der Beteiligten die Oberhand gewonnen, würde die Balance nicht stimmen. Aber die Balance stimmt einfach. Viele aktuelle Amarone richten sich an Bordeaux-Trinker und sind schwer und sehr gerbstofflastig. Andere wiederum sind auf den schnellen „Geschmackserfolg“ aus und bringen die Frucht in den Vordergrund. Campagnola jedoch macht seinen Amarone ganz traditionell ausgerichtet und damit alles richtig. Neben dem Amarone wird unter dem Namen Caterina Zardini auch noch ein Valpolicella Superiore produziert. Campagnola ist mit seinen Weinen bei vielen Online-Shops und stationären Händlern vertreten, auch mit dem Amarone, der übrigens zu einem sehr maßvollen Amaronepreis zu erhalten ist.

  • Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva Caterina Zardini
  • Winzer Guiseppe Campagnola
  • 70% Corvina/Corvinone, 30% Rondinella
  • 15,5% Alkohol
  • Marano, Valpolicella
  • 18 Monate Fassreife, 6 Monate Flaschenreife
  • Jahresproduktion: ca. 20.000 Flaschen
  • http://www.caterinazardini.it/

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